Renaturierung am Holzlarer See abgeschlossen

Sachstandsbericht vom 21.04.2023

Zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit des Holtorfer Baches gemäß europäischer Wasserrahmenrichtlinie und zur Verbesserung des Hochwasserschutzes wurden Planungen zum Umbau des ursprünglich im Dauerstau liegenden Holzlarer Sees erstellt. Die Durchgängigkeit des Holtorfer Bachs war durch den Dauerstau und das anschließende Mönchbauwerk mit einem ca. 4m hohen Absturz nicht gewährleistet.

Daher wurde ein Bachlauf unter Berücksichtigung der ökologischen Aspekte hergestellt, der das Hochwasserrückhaltebecken Holzlarer See umfließt. Seit dem 22.12.2021 wird das Wasser des Holtorfer Bachs durch das neugestaltete Gewässerbett geleitet. Es hat sich bereits jetzt eine für das Fließgewässer typische und damit natürliche Sohlstruktur aus Sand und Feinkies ausgebildet.

Auch der weitere Bachverlauf unterhalb des Hochwasserrückhaltebeckens wurde unter ökologischen Aspekten umgebaut. So wird das Gefälle über Sohlrampen abgebaut, das Gewässerbett ist nicht mehr mit Rasengittersteinen befestigt und das Gewässer verläuft in leichten Mäandern. Des Weiteren wurde eine Begrünung der Böschungen vorgenommen.

Das Durchlass- und Drosselbauwerk ist fertiggestellt und mit dem Einbau der Messtechnik ist es nun möglich Wasserstände im Becken und unterhalb des Beckens im weiteren Bachlauf zu erfassen. Über eine entsprechend programmierte, automatische Steuerung werden im Hochwasserfall die Schütztafeln des Bauwerks in eine entsprechende Drosselstellung gefahren, um weniger Wasser an den anschließend durch die Ortschaft fließenden Bach abzugeben. Falls notwendig können die Schütztafeln auch von der Leitwarte aus der Kläranlage Salierweg heraus, oder sogar manuell vor Ort gesteuert werden.

Nach dem Einbau der Mess- und Steuerungstechnik konnte das alte Mönchbauwerk abgerissen werden, sodass der gesamte Durchfluss über das neue Durchlassbauwerk geleitet wird.

Eine Restwassermenge ist im Hochwasserrückhaltebecken vorhanden und dient insbesondere den Amphibien als Laichgewässer und Lebensraum bis zum Abschluss ihrer Metamorphose (Entwicklungsschritt von Kaulquappenstadium zum Frosch).

Aktuell werden letzte Pflanzmaßnahmen und weitere Böschungssicherungsmaßnahmen durch ingenieurbiologische Bauweisen durchgeführt.

Der Holzlarer See als Hochwasserrückhaltebecken ist nun vollständig funktionsfähig und schützt die urbanen Gebiete unterhalb des Beckens.

Viola Haase, Bundesstadt Bonn, Tiefbauamt, Hochwasserschutz / Gewässer

Weiterführende Informationen zu den abgeschlossenen Renaturierungsmaßnahmen finden Sie im Internet unter www.bonn.de mit dem Suchbegriff „Holzlarer See“ auf der Startseite.

Fotos © Ewald Rensen